Mehr als 50 Emsdettener, Münsteraner und Hengeloer Bürgerinnen und Bürger machten sich am 22. Juni 2022 auf den Weg nach Polen in Emsdettens Partnerstadt Chojnice.
Nach einem 1. Zwischenstopp in Posen ging es am nächsten Tag weiter nach Gnesen. Auf dem Weg zu der alten Königsstadt wurde für einen Mitreisenden ein kurzer Umweg durch den Geburtsort seines Vaters gemacht. Nach dem Beziehen der Zimmer in Chojnice, trafen sich alle Reisenden und Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Chojnice zu einem geschmackvollen Forellen-Essen.
Es sind die vielen Begegnungen in Chojnice, die diese Reise nach Polen so gehaltvoll machen.
Viele Teilnehmer sind „Wiederholungstäter aus Überzeugung“ und genießen das Wiedersehen unter Freunden.
Die Gäste des Städtepartnerschaftsvereins sind immer wieder über diese Herzlichkeit überrascht und ließen sich gerne von dem regen Treiben in Emsdettens Partnerstadt mitnehmen. Bei dem Empfang im wunderschönen Ratssaal des neogotischen Rathauses, erbaut von 1902 bis 1905, erfuhren sie von dem Stadtdirektor Robert Wajlonis, interessantes über die Geschichte Chojnice und die Investitionen in den letzten 25 Jahren. Viele wurden mit Förderungen des europäischen Förderfonds umgesetzt: Jugendhilfe, Kultur, Stärkung des Wirtschaftsstandortes und der Infrastruktur wurden vorbildlich in die Entwicklung der Stadt integriert. Dies zeigt sich unter anderem in der Umgestaltung des Milleniumparks, der Umgehungsstraße, des Bahnhofs, des Kulturzentrums, des ehemaligen evangelischen Friedhofs sowie einem Kinderhort im ehemaligen Krankenhaus.
Dieser wird für die Betreuung geflüchteter ukrainischer Kinder genutzt. Die Reiseteilnehmer konnten sich während der zahlreichen Besichtigungen davon ein Bild machen.
Bei dieser traditionellen Reise, leider musste sie wegen Corona zwei Jahre ausfallen, kamen die Entspannung und das Urlaubsgefühl nicht zu kurz. Natürlich durfte ein Ausflug zum Charzykowy See nicht fehlen. Hier ließen sich einige Mutige trotz + 40 Grad Celsius nicht von einer 25 km Radtour am See und anrainendem Naturschutzgebiet abhalten.
Bei einem Besuch der Töpferei von Jaczek Arkuszynski konnte die Gruppe in eine ganz andere Materie eintauchen, einige Teilnehmer formten Kunstvolles mit eigenen Händen.
Ein weiterer Höhepunkt neben der Eröffnung des Johannismarktes am Freitagabend, war der Ausflug nach Danzig am Sonntag. Danach fand zum Ende der schönen Zeit in Chojnice das traditionelle Abschlussgrillen statt, dieses Mal auf einem Festgelände in der Stadt. Noch letztes Wochenende traten dort, beim Intertony Festival, Bands aus Emsdetten auf.
Hier trafen sich über 80 Menschen aus vier Nationen. Neben Teilnehmern aus Chojnice waren vertreten die drei Chojnicer Partnerstädte, Bayeux (Frankreich) Korsun (Ukraine) Emsdetten (Deutschland). Gäste aus der vierten Chojnicer Partnerstadt Masyr (Weißrussland) waren nicht dabei.
Sie kamen zusammen, um trotz der derzeitigen verrückten Zeit, bei kaschubischer Musik zu feiern und zu singen und um die Städtepartnerschaften zu leben.
In einer Zeit jenseits des Glaubens, dass es nie wieder Krieg geben würde, waren viele in Gedanken und Gespräch bei den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine.
Die Städtepartnerschaftsvereine aus Emsdetten und Chojnice hatten einen Marktstand mit Waffel-Verkauf auf dem Alten Markt in Chojnice organisiert. Der Erlös aus dem Verkauf der Waffeln und Spenden von Besuchern des Standes wurde vom Städtepartnerschaftsverein Emsdetten aufgerundet.
Diese Spende wurde dann am Sonntagabend den Vertretern der Stadt Korsun übergeben. Sie ist bestimmt für eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung in Korsun und wurde mit vielen Emotionen entgegengenommen.
So stand das diesjährige Treffen zum Johannisfest 2022 in Chojnice unter einem besonderen Stern, dessen Strahlen über Chojnice, von Korsun bis Emsdetten und in Bayeux scheinen.
Einige Impressionen der Reise.